Früher innovative Bautechnologie – heute ein Fall für die Schadstoffsanierung
Wir stoßen in alten Gebäuden im Verlauf der Sanierungsarbeiten auf eine Vielzahl von Stoffen, die man heute als schädlich für Gesundheit oder Umwelt erkannt hat. Diese Schadstoffe müssen sicher und nachhaltig entsorgt werden.
Als Schadstoffe gelten
Asbesthaltige Stoffe, wurden bis in die 80er Jahre verwendet, weil man ihre vielseitige Verwendbarkeit schätzte. Bei Asbest handelt es sich um faserförmige Silikat-Minerale, die von großer Festigkeit sowie hitze- und säurebeständig sind. Bei unsachgemäßem Umgang werden diese Fasern freigesetzt und dringen in die Atemwege ein. Dadurch können Asbestose und sogar Lungenkrebs verursacht werden.
Hier kann Asbest vorkommen:
- Dächer – Berliner Welle
- Gewebe
- Schaumstoff
- Plattenverkleidungen
- schwarzer Bitumkleber auf dem Estrich
- Vinyl-Bodenplatten
- Pappen
- Schnüre
PCB (polychlorierte Biphenyle) sind organische Chlorverbindungen, die vor allem als Weichmacher verwendet werden. Seit dem Jahr 2001 ist ihre Verwendung vollständig verboten. Bei Erreichen des Grenzwertes von 3.000 ng/m3 wird eine sofortige Sanierung vorgeschrieben, da PCB krebserregend ist und außerdem zu Haarausfall, Leberschäden oder Schädigungen des Immunsystems führen kann.
Hier kann PCB vorkommen:
- Beschichtete Deckenplatten
- Farben und Lacke
- Klebstoffe
- Fugendichtmassen
- Kondensatoren
- Gebäudetrennfugen
- Bewegungsfugen zwischen Betonfertigteilelementen
Bei Wärmedämmstoffen wie Mineralwolle handelt es sich um einen Werkstoff aus künstlich hergestellten Mineralfasern. Dieser nicht brennbare Dämmstoff ist zwar weniger schädlich als Asbest, da er schneller abgebaut wird, dennoch wirkt er krebserregend. Erst seit dem Jahr 2000 verwendete Mineralwolle ist laut Gesetz komplett schadstofffrei.
Hier können Wärmedämmstoffe vorkommen:
- TrittschaIldämmungen
- Rohrisolierungen
- Dachausbauten
- Akustikdecken
- Trennwände
- Fußböden
- Fassaden
Auch in Holzschutzmitteln wurden früher häufig Stoffe wie Lindan, DDT und PCP, für welche bereits seit mehreren Jahren ein Herstellungsverbot besteht, eingesetzt. Sehr oft wurden alle Holzbauteile eines Dachgeschosses wie Stiele, Sparren, Pfetten, Balken damit behandelt. Aber auch in Holzfassaden oder in einfachen Möbeln sind sie teilweise vorhanden. Das hochgiftige Lindan und DDT sind in Holzschutzanstrichen (Carbolineum) zu finden.
Hier kann PCP vorkommen:
- Holzschutzanstriche
- Dachbalken
- Holzverkleidungen
PAK (polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe) wie zum Beispiel Naphthalin oder Fluoren sind oft fluoreszierend und nur gering wasserlöslich. Sie wirken krebserregend, da sie mit der menschlichen DNA reagieren können.
Hier können PAK vorkommen:
- Teer
- Dachpappen
- Klebstoffe
- Bitumenbahnen
- Feuchtigkeitsabsperrungen
Bei Lindan handelt es sich um gesundheitsschädliche Bestandteile, die in Holzschutzmitteln vorkommen können. ln Abhängigkeit von der Konzentration wirken diese lnhaltsstoffe krebserregend. ln geringeren Mengen können sie bereits Organe oder das lmmunsystem schädigen.
Hier kann Lindan vorkommen:
- Dachstühle
- Holzböden